Warnweste: Der Gesetzgeber fordert das Mitführen, die Vernunft fordert das Tragen.

Der beste Schutz für einen Fußgänger ist es, gesehen zu werden. Darum tragen Arbeiter im Straßenbau eigene Warnanzüge, Schüler haben Reflektoren an ihrem Ranzen und bei einer Jagd tragen selbst die Jagdhunde Warnbekleidung.

Im Fall einer Panne oder bei einem Unfall braucht auch der Autofahrer diesen Schutz. Ganz plötzlich, ob das Gesetz es nun verlangt oder nicht. Denn er muss mitten im Verkehr als Fußgänger auf die Straße.

Personen mit einer Warnweste werden schon aus großer Entfernung gesehen und der Fahrer des herannahenden Fahrzeuges kann sich rechtzeitig auf sie einstellen.

Auch für den Träger selbst hat das eine psychologische Wirkung. Ich ziehe die Weste an, denn ich bin in einer Gefahrensituationen.

Die Warnweste ist für Personen genau so wichtig wie ein Warndreieck für das Auto; und schon zum Aufstellen des Warndreiecks sollte eine getragen werden.

 

Die Warnweste sollte unbedingt getragen werden

Mit einer Warnweste ist eine Person bereits auf 150 Meter sichtbar, statt auf 80 Meter. Bei schlechten Sichtbedingungen wie starkem Regen, Dunkelheit oder Nebel verringert sich diese Sichtbarkeit noch weiter. Zur bestmöglichen Sichtbarkeit wird die Warnweste geschlossen getragen.

In einem Fahrzeug sollten so viele Warnwesten griffbereit liegen, wie das Fahrzeug Sitzplätze hat. Schließlich soll die Sicherheit für alle gelten. Selbst ein, zwei Westen mehr können nicht schaden; man weiß ja nie, in welche Situation man einmal kommt.

Bei eine Panne sollten alle Insassen aus dem Auto raus. Es besteht die Gefahr eines Auffahrunfalls. Dabei sollte jeder eine Warnweste tragen. Bei Kindern ist dies noch ganz besonders wichtig.

 

Warnwestenpflicht in Deutschland seit 2014

Seit dem 01. Juli 2014 gibt es in Deutschland eine Warnwestenpflicht für privat genutzte Fahrzeuge.

Betroffen sind alle in Deutschland zugelassenen mehrspurigen Kraftfahrzeugen (Pkw, Lkw, Busse). Motorräder sind von dieser Pflicht ausgenommen.

In jedem Fahrzeug muss seitdem eine Warnweste vorhanden sein, unabhängig von der Zahl der mitfahrenden Personen.

Die Warnweste muss der Norm EN ISO 20471 oder EN 471 entsprechen. Dies ist in der Weste aufgedruckt. Aufgrund der unterschiedlichen Körpergröße gibt es für Kinder spezielle Warnwesten nach DIN EN 1150.

Der Fahrer ist verpflichtet, auf Verlangen bei einer Kontrolle die Weste vorzuzeigen bzw. zur Prüfung des vorschriftsmäßigen Zustands auszuhändigen.

Bei einem Verstoß kann ein Verwarnungsgeld ausgesprochen werden.

Die Warnwestenpflicht ist eine Mitführpflicht und keine Anziehpflicht. Ob ein Verkehrsteilnehmer seine Warnweste dann auch anzieht, bleibt ihm überlassen. Bei den Fahrern gewerblich genutzter Fahrzeuge sieht dies schon anders aus.

Für gewerblich genutzte Fahrzeuge gab es die Warnwestenpflicht bereits und es gelten auch weiterhin Sonderregelungen. Diese sind festgehalten in der Unfallverhütungsvorschrift „UVV Fahrzeuge BGV – D 29“ und werden kontrolliert durch die „Berufsgenossenschaft für Verkehr und Transportwirtschaft (BG Verkehr)“.

 

An welchem Ort die Warnweste aufbewahren

Die Sonne ist der natürliche Feind der Warnweste. Die Strahlen der Sonne lassen die Warnweste ihre eigenen strahlenden Eigenschaften verlieren.

Darum wichtig: Die Warnweste nicht offen hinlegen. Was in den meisten Fällen bedeutet, nicht über den Sitz hängen.

Da die Warnweste für einen Notfall trotzdem griffbereit liegen sollte, sind das Handschuhfach oder das Ablagefach in einer Tür eine gute Idee. Der Kofferraum ist zwar für die Weste sicher aber nicht für die Insassen.

 

Warnwestenpflicht im Ausland: ein buntes Durcheinander

Nicht nur in Deutschland gibt es Gesetze zum Tragen vom Warnwesten. In fast allen Staaten ist das so. Leider sind diese Vorschriften von Land zu Land unterschiedlich, selbst innerhalb der Europäischen Union.

Mal braucht nur der Fahrer eine Warnweste mitzuführen, mal muss für jeden Mitreisenden eine vorhanden sein.

Meist muss sie schon beim Verlassen des Wagens angezogen werden. In manchen Ländern muss eine Warnweste angezogen werden, sobald ein Warndreieck aufgestellt wird.

Es gibt eine Tragepflicht bei Unfällen und Pannen außerhalb von Ortschaften. Trotzdem gibt es nicht immer gleichzeitig eine Mitführpflicht.

Teilweise gibt es eine Tragepflicht beim Verlassen des Fahrzeugs bei Dunkelheit.

In Montenegro muss jeder Autofahrer während der Fahrt eine Warnweste über seine Rückenlehne gezogen haben.

In einigen Ländern können empfindliche Bußgelder fällig werden, in anderen Ländern hingegen wird kein Bußgeld verlangt.

Wer sicher gehen will – im wahrsten Sinn des Wortes – der muss sich für jedes Land einzeln informieren, durch welches er erfahren möchte.

Aber auch wenn die Gesetze unterschiedlich sind, die Gefahren bleiben immer gleich. Es ist immer sinnvoll, bei einer Panne oder einem Unfall eine Weste anzuziehen.

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