Archiv der Kategorie: Verkehr

Nutzfahrzeuge ohne Nutzen sind nutzlos

Hier läuft doch was verkehrt mit dem Verkehr! Denn nur Nutzfahrzeuge, die Nützliches transportieren sind Nutzfahrzeuge.

Das umstrittene  Freihandelsabkommen der USA mit Europa könnte unnütze Folgen haben, für den Warenfluss von den USA nach Deutschland/Europa, für das Verkehrsaufkommen und wird letztlich die Verkehrssicherheit auf keinen Fall verbessern.

Noch dazu wenn nicht nur Nutzloses, sondern eher noch Schädliches transportiert wird. Dass der Nutzen des TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) für die Verbraucher und Steuerzahler äußerst unwahrscheinlich zu sein scheint, zeigt schon allein der Umstand, dass es die Verhandlungen dazu geheim sind (nicht einmal die deutschen Parlamentarier haben Zugang zu den Verhandlungsinhalten). 1)

Wir leiden in Deutschland sicher an sehr viel, aber sicher nicht an einem Mangel an Konsumgütern und Nahrungsmitteln. Brauchen wir noch ein zusätzliches Importvolumen von Chlorhühnern, genmanipulierten Getreide und Billigprodukten welche beim Transport unsere Straßen belasten, Arbeitsplätze, Verbraucherstandarts, die Umwelt und Gesundheit gefährden könnten?

Aber laut den Informationen die nicht geheim gehalten werden konnten, wäre dies von US-Wirtschaftsunternehmen durchsetzbar ohne die Möglichkeit einer unabhängigen gerichtlichen Überprüfung, sogar könnten Schadensersatzansprüche von Unternehmen gegen die zukünftigen Vertragsstaaten entschieden werden. 2)

Und da wir derzeit keinen Mangel an US-Produkten und US-Prozessen leiden, stellt sich die Frage was die Politiker so eilt? Und dann noch alles so geheim! 3)

Und gerade liefern die US-Regierung, US-Umweltbehörden und Rechtanwaltskanzleien im Zuge des VW-Abgasstreites einen kleinen Vorgeschmack von dem, was letztlich den deutschen Bürger und Steuerzahler treffen kann.

Fast drei Millionen Europäische Bürger haben die Arbeit, die wir von der Regierung erwarten sollten, übernommen und die Europäische Bürgerinitiative „Stop TTIP“ wird am  7. Oktober 2015 die gesammelten Unterschriften gegen das Abkommen in Brüssel übergeben. 4)

Solange es derart an Transparenz mangelt und derartige negative Auswirkungen zu befürchten sind, sollte das TTIP nicht in Kraft treten!

Fazit: Alles in allem optimiert wohl TTIP vor allem den Geldverkehr von Europa in die USA. Aber läuft hier nicht was total verkehrt im Verkehr?

1) http://www.spiegel.de/politik/ausland/freihandelsabkommen-ttip-abgeordnete-duerfen-keine-us-texte-lesen-a-1052429.html aufgerufen 3.10.2015

2) https://de.wikipedia.org/wiki/Transatlantisches_Freihandelsabkommen aufgerufen 3.10.2015

3) http://www.tagesspiegel.de/meinung/debatte/ttip-debatte-vom-chlorhuhn-zum-schiedsgericht/12402978.html aufgerufen 3.10.2015

4) https://stop-ttip.org/de/ aufgerufen 3.10.2015

Autos werden schneller und sparsamer durch eine gemeinsame Verkehrsplanung

Wie kann die Verkehrssituation in unserer Stadt verbessert werden? Das fragen sich viele Stadtobere. Hoffentlich!

Der Verkehr in der Stadt Wolfsburg und rund den VW Automobilkonzern war so groß geworden, dass er die Mobilität aller Verkehrsteilnehmer behinderte. Es war abzusehen, dass sich die Situation nicht von allein verbessern würde. So wurde in der Autostadt ein Verkehrskonzept entwickelt für alle Fahrzeuge, nicht nur für die Autos.

Für diese Aufgabe haben Volkswagen, der Volkswagen Betriebsrat, die Autostadt, die Wolfsburg AG und die Stadt Wolfsburg im Februar 2012 die TaskForce Verkehr ins Leben gerufen. „Eine Initiative für ein mobiles Wolfsburg.“

Die TaskForce Verkehr hat die Situation analysiert, nach Optimierungsmöglichkeiten gesucht und diese dann umgesetzt.

Herausgekommen ist ein Konzept mit einem Mix von Veränderungen, der jedem Verkehrsteilnehmer seine Freiheit läßt. Alle Verkehrsmittel kommen zu ihrem Recht und ergänzen sich.

Ein Vorbild auch für andere Städte.

Verkehrsplanung mit Elektro Parkhaus

 

Ergebnisse der TaskForce Verkehr in Wolfsburg

* Straßen und Zufahrten

– Ein verstärkter Ausbau im Straßennetz: Autobahnen, Bundesstraßen usw.

– Zufahrten und Betriebstore wurden erweitert, um so einen besseren Verkehrsfluss gerade auch im Berufsverkehr zu erreichen.

– Ampelsteuerungen wurden besser den örtlichen Gegebenheiten angepaßt.

– Die Stadt Wolfsburg ist als treibende Kraft dabei, das Wohnungsangebot in der Nähe des Werkes deutlich zu steigern.

* Fahrräder

– Aufbau und Ausbau eines Wegenetzes, das für Radfahrer und Fußgänger attraktiv und sicher ist.

– Die Schließung von Lücken zwischen den Radwegen.

– Eine bessere Ausschilderung der Radwege.

– Mehr Stellplätze für Fahrräder in der Stadt und im Werk. Sichere Stellplätze, wo ein Radler sein Rad beruhigt abstellen kann, auch in Parkhäusern.

– Mehr Stellplätze mit Ladestationen für die Elektrofahrräder.

– Eine Verbesserung der Mitnahmemöglichkeiten für Fahrräder bei Bus und Bahn.

* Bus und Bahn

– Eine Vereinheitlichung des Tarifsystems im öffentlichen Nahverkehr.

– Die Einführung eines JOBTickets für VW-Beschäftigte, für eine preiswerte und unkomplizierte Nutzung der Busse und Regionalbahnen.

– Die Ankunftszeiten und Abfahrtzeiten von Bus und Bahn wurden besser aufeinander abgestimmt.

– Es fahren zusätzliche Busse auf den WVG-Werkslinien.

– Ein Ausbau der Schienenverbindung zwischen Braunschweig und Wolfsburg; mit dem Ziel, die Regionalzüge in Zukunft in kürzeren Abständen fahren lassen zu können.

TastForce Verkehr in Wolfsburg Fahrradparkhaus

* Parkplätze

– Die Förderung der Fahrradfahrer bringt mehr freie Parkplätze für die „verbliebenen“ Autofahrer mit sich.

– Es wurde zusätzliche Parkplätzen rund um das Werk gebaut.

– Für Fahrgemeinschaften mit mindestens drei Personen werden Parkflächen frei gehalten, die auch noch nahe am Arbeitsplatz liegen.

– Ein interner Shuttle Verkehr fährt die Beschäftigten kostenlos von ihrem Parkplatz zu ihrem Arbeitsplatz. Im Ergebnis parken nun viele Beschäftigte wohnortnah und nicht mehr arbeitsplatzbezogen. So minimieren sich die Zeiten für die Parkplatzsuche und es reduziert sich das Verkehrsaufkommen.
Der Shuttle Verkehr wird inzwischen auch gerne für Dienstfahrten innerhalb des Werks genutzt.

– Es wurden mehr Ladestationen für Elektro-Fahrzeuge an den Werkparkplätzen installiert.

 

Früher: Auto contra Bus! Heute: Auto, Bus oder Fahrrad?

Beschlipste Herren haben kein Problem mehr damit, auf dem Rad zur Arbeit zu fahren. Die Politik hat vor ein paar Jahren den Führerschein mit 17 möglich gemacht, inzwischen machen die jungen Leute ihren Führerschein immer später. Autobesitzer fahren ganz selbstverständlich eine Strecke mit dem Bus, wenn es finanziell günstiger ist. Mit CarSharing ein Auto bei Bedarf zu nutzen, ohne es zu besitzen, ist ganz normal geworden.

Das Auto unterliegt einem Wertewandel. Der Besitz eines Autos weckt bei einer immer mehr wachsenden Zahl von Menschen keine positiven Gefühle mehr. Je größer die Stadt ist, umso extremer verläuft diese Entwicklung. Berliner, Hamburger und Bremer gehen voran, besser gesagt: fahren voran.

Da können die Hersteller immer tollere Autos entwickeln. Die Begeisterung für ihr Produkt scheint zu sinken.

 

Warum die Liebe zum Auto erloschen ist

* Die neue Generation ist mit dem Internet groß geworden. Für sie ist es ganz normal, sich ständig zwischen mehreren Möglichkeiten zu entscheiden. Das Internet hat das Auto zu einer Option neben Bus, Bahn und Fahrrad degradiert. In Großstädten können auch Familien leicht auf einen eigenen Pkw verzichten.

* Das Auto ist kein Statussymbol mehr, es ist ein Gebrauchsgegenstand geworden, bei dem Vorteile und Nachteile nüchtern gegeneinander abgewogen werden.

* Die notwendige Pflege eines Autos nervt. Reifendruck, Motoröl, TÜV – damit wollen der Mann und die Frau von heute nichts mehr zu tun haben. Dann noch das im Stau stehen, die hohen Spritpreise und die ständige Suche nach einem Parkplatz. Eine Haltestelle ist immer da, im Gegensatz zu einem Parkplatz. Wer sein Auto aus seinem Leben verbannt, für den tritt ein Gefühl der Entschleunigung ein.

* Das Thema Ökologie ist nicht mehr nur eine Sache der Vernunft, es gehört zum Lebensstil. Immer mehr Menschen wollen klimafreundlich mobil sein. Auch das sozialen Umfeld übt dazu indirekt Druck aus und das Auto wird mit Ökologie nicht in Verbindung gebracht.

* Das Fahrrad hat gewonnen, an Ansehen und Reichweite, und es ist praktisch im Alltag. Das Fahrradfahren ist umweltfreundlich, gesund und kostengünstig. Elektrofahrräder geben die Möglichkeit, auch von weiter weg unverschwitzt zur Arbeit zu gelangen.

* Ohne Auto kann man eine Menge Geld sparen. Die hohen Spritpreise sind dabei nur ein Teil der Rechnung.

* Bus und Bahn fahren ist vergleichsweise preiswert. Noch dazu mit einem Monatsticket, das unbegrenzte Mobilität bietet.

* Ein gut funktionierender Nahverkehr läßt bei Jugendlichen den Führerschein an Attraktivität verlieren. Er ist kein Statussymbol mehr. Gerade noch 20 Prozent aller Fahrschüler, also nur einer von fünf, machen ihre Fahrprüfung schon im Alter von 17 Jahren.

* CarSharing ist das Zauberwort für alle, die Auto fahren möchten, ohne ein Fahrzeug zu besitzen. Noch dazu können für verschiedene Anlässe unterschiedliche Modelle genutzt werden. In der Großstadt funktioniert CarSharing immer besser, vor allem bei den unter 30-Jährigen. CarSharing-Nutzer sind auch die Gruppe von Autofahrern, die am häufigsten öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Einmal ganz abgesehen von der Methode, sich im Bedarfsfall ein Fahrzeug bei einem Familienmitglied zu leihen.