Das Bremsen mit ABS hat die Sicherheit im Straßenverkehr messbar erhöht. Seit der Einführung des Antiblockiersystems geht die Zahl der Unfälle stetig zurück.
Aber auch das Bremsen mit ABS kommt an seine Grenzen, wenn die Geschwindigkeit überhöht ist. Irgendwann kann dann auch das ABS einen Auffahrunfall nicht mehr verhindern oder ein Ausbrechen aus der Spur.
Bremsen mit ABS plus angemessene Geschwindigkeit und Sicherheitsabstand, das ist die richtige Kombination für Sicherheit.
Bremsen mit ABS hält das Auto in der Spur
„ABS“ bedeutet Anti-Blockier-System. In der deutschen StVZO wird es genannt „ABV“: „Automatischer Blockier-Verhinderer“.
Der Name verweist indirekt auf seine wichtigste Funktion. Das Auto kommt beim Bremsen nicht ins Schleudern, auch nicht auf nasser Fahrbahn.
Das erste ABS wurde für Flugzeuge entwickelt. Damit die Piloten nach der Landung bremsen können, ohne aus der Spur zu kommen, und das trotz der hohen Geschwindigkeit und der riesigen Masse eines Flugzeuges.
Mit ABS erhöht sich nicht nur die Fahrstabilität. Das Fahrzeug bleibt bei einer Vollbremsung lenkbar, da die Räder nicht blockieren. Hindernisse können während des Bremsens umfahren werden.
Häufiger Fehler: zu wenig Bremsdruck wird aufgebaut
Eine Bremsung ist umso erfolgreicher, je kürzer der Bremsweg ist. Der Bremsweg ist umso kürzer, je entschlossener der Fahrer auf die Eisen steigt.
Brutalstes Bremsen könnte viele Unfälle vermeiden. Viele Fahrer tun dies aber nicht, weil sie Hemmungen vor einer Vollbremsung haben. Sie haben das Bremsen noch in der Vor-ABS-Zeit gelernt. So wird wertvoller Bremsweg verschenkt.
ABS fährt immer mit, ist aber selten in Aktion
Im Auto gibt es heutzutage neben der Handbremse noch zwei Bremssysteme. Es gibt das „normale Bremsen“ und es gibt das Anti-Blockier-System.
An den meisten Bremsungen ist ABS gar nicht beteiligt. ABS tritt bei einer Notbremsung überhaupt erst in Aktion. Darum kennen es viele Fahrer nicht oder nicht ausreichend.
ABS kommt plötzlich und für viele Fahrer unerwartet.
Bei einer Vollbremsung fängt das Fahrzeug plötzlich an, zu ruckeln und zu rattern. Am Bremspedal spürt der Fuß ein Vibrieren und es treten die charakteristischen Schlaggeräusche auf.
Das ist normal und kein Grund, den Druck auf die Bremse zu reduzieren. Weiter so fest wie möglich bremsen. Den Rest erledigen die elektronischen Helfer.
Mit Fahrtraining das Bremsen mit ABS lernen
Das Bremsen mit ABS ist nicht kompliziert, es ist nur ungewohnt. Es braucht Erfahrung. Diese Erfahrungen können im Straßenverkehr aber nicht gesammelt werden.
Richtige Erfahrungen können für eine Vollbremsung mit ABS nur bei einem Fahrtraining gesammelt werden.
Die ganze Kraft auf das Bremspedal bis zum völligen Stillstand des Wagens. Das muss man selbst erlebt haben, wie das eigene Fahrzeug bei einer Vollbremsung reagiert. Es braucht mehrere Durchläufe, bis sich ein Fahrer traut, richtig in die Eisen zu steigen.
Manche Trainer lassen die Übenden bei einer Vollbremsung mit ABS sogar die Hände vom Lenkrad nehmen, damit sie sehen, dass ihr Wagen trotzdem nicht schleudert.
Auch der Bremsweg kann direkt in Augenschein genommen werden.
Die Übenden können sehen, wie deutlich sich der Bremsweg ihres Fahrzeuges verlängert, bereits bei nur fünf Stundenkilometern mehr.
Wie lang ist der Bremsweg auf nasser Fahrbahn oder auf einer simulierten Eisfläche?
Wichtige Erfahrungen, die in gefährlichen Situationen im Straßenverkehr abgerufen werden können.
Richtig bremsen mit ABS – Video
In einem schon älteren Video (Spieldauer 06:18 Minuten) wird das ungewohnte Bremsen mit ABS erklärt. Es wird der kürzere Bremsweg gezeigt, der durch Bremsen mit ABS erreicht werden kann. Wie bei einer Vollbremsung mit ABS die Lenkbarkeit erhalten bleibt. Wie wichtig trotzdem der Sicherheitsabstand ist. Wie auch ein nur kurzes Runtergehen von der Bremse den Bremsweg unnötig verlängert.
BMW Fahrtipps: Richtig bremsen Ende 80er-Jahre – Videoclip auf Youtube