Dieses Foto habe ich in Spanien geschossen. In Deutschland hatte ich noch nicht die Gelegenheit, so etwas zu sehen. Nicht weil es in Deutschland solche Autos nicht gäbe. Es fehlt dem deutschen Führerscheinbesitzer einfach an der passenden Einstellung, so etwas nicht schon als Unfall anzusehen (und ein Wegfahren aus dieser Stellung als Unfallflucht).
Mit einer elektronischen Einparkhilfe könnte ein Fahrer niemals so einparken wie auf dem Foto, weil die Technik nirgendwo anecken will. Das ist aber kein Problem für einen Fahrer, der Stoßdämpfer als „mechanische Parksensoren nutzt“.
Der Deutsche akzeptiert die Grenzen, die ihm von der Technik gesetzt werden, als wären es Naturgesetze. Und die Technik ist zunächst einmal darauf programmiert, das Heiligtum Auto zu schützen, vor jeder mögliche Art von Schaden.
Der Südländer spart Platz, Zeit und Geld an seinem Auto, allein durch seine Einstellung zum Leben. Alles Dinge, die der Deutsche mit immer noch mehr Technik erzwingen will. Am besten noch mit einer direkten Verbindung ins Internet, damit die Welt und seine Versicherung es auch mitbekommen, wie vorbildlich er fährt.
Der Deutsche behandelt sein Auto wie eine Wertanlage, die ihren Wert bestimmt auch nicht verlieren wird, wenn sie nur keine Kratzer abbekommt. Für den Südländer ist ein Auto einfach nur ein Gebrauchsgegenstand, der ihn von einem Ort zum anderen bringen soll. Kratzer und Dellen an einem Gebrauchsgegenstand sind etwas völlig normales und zeigen nur, dass der Gegenstand auch benutzt wird.
Der Franzose fährt in seiner alten, kampferprobten Klapperkiste bei einem edlen Restaurant vor und gönnt sich anschließend ein unvergessliches Essen für zweihundert Euro. Der Deutsche fährt in seiner schweren Luxuskarosse zum Schnellimbiss, damit er sich bald das nächste tolle Fahrzeug leisten kann.